Berlin/Olpe, 10.November 2020. Ingo Morell (62) ist am 10. November 2020 von der Mitgliederversammlung zum neuen Präsidenten der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) gewählt worden. Seine Amtszeit beginnt am 1. Januar 2021 und dauert drei Jahre. Ingo Morell, Sprecher der Geschäftsführung der Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe (GFO), tritt die Nachfolge von Dr. Gerhard Gaß an. Dieser wechselt in die Rolle des DKG-Hauptgeschäftsführers.
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft ist der Dachverband der Krankenhausträger in Deutschland. Sie vertritt die Interessen von 28 Mitgliedsverbänden, bestehend aus zwölf Spitzenverbänden und 16 Landesverbänden von Krankenhausträgern (Landeskrankenhausgesellschaften).
Mit der Wahl Ingo Morells zum Präsidenten und dem Wechsel von Dr. Gerhard Gaß in die DKG-Geschäftsstelle stellt sich die DKG auch strukturell neu auf. Die Rollenverteilung zwischen Präsidium und Geschäftsführung ändert sich. Dies ist nach einem mehrjährigen strategischen Diskussionsprozess in der DKG so entschieden worden.
Denn die Deutsche Krankenhausgesellschaft will sich künftig viel stärker nach außen gegenüber Politik und anderen Akteuren in der Gesundheitsbranche positionieren und deutlich wahrnehmbarer werden. Diese Aufgabe fällt der hauptamtlichen Geschäftsführung zu. Dr. Gerhard Gaß soll deshalb das Gesicht der DKG nach außen sein. Ingo Morell wird als ehrenamtlicher Präsident vor allem integrierend und moderierend nach innen in die Organisation wirken. Dafür ist eine große Rückendeckung in den DKG-Gremien erforderlich. Diese hat sich Ingo Morell in den vergangenen Jahren erworben.
Ingo Morell amtiert bereits seit neun Jahren als Vizepräsident der DKG. Er ist zudem Vizepräsident der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW) und des Katholischen Krankenhausverbandes Deutschlands (kkvd).
Zu den wichtigsten Themen seiner Amtszeit, sagt Ingo Morell gehören die Auseinandersetzung um die Finanzierung der Krankenhäuser. Weitere zentrale Themen werden die Krankenhausplanung und die künftige Entwicklung der deutschen Krankenhauslandschaft sein.
Eine Ebene darunter wird sich die DKG, erläutert Ingo Morell, unter anderem mit praktischen Themen wie Pflegebemessungsinstrumenten und Personaluntergrenzen befassen. Da liegt die DKG seit geraumer Zeit mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn über Kreuz.
Die Pflege ist ein weiteres bedeutendes Thema in der gesundheitspolitischen Diskussion. Ingo Morell zieht den Kreis aber weiter: „Die Konzentration auf die Pflege alleine halte ich für zu kurz gegriffen. Wir haben in den Krankenhäusern insgesamt die Problematik des Fachkräftemangels – im OP, in der Radiologie, im Labor, in den Funktionsdiensten ... Das Thema heißt deshalb nicht nur Pflege, auch wenn die Mitarbeitenden in diesem Bereich die hohe Aufmerksamkeit natürlich verdient haben. Aber wir müssen auch die anderen Berufsfelder in den Blick nehmen, sonst geraten dort Mitarbeitende aus dem Blick, die das nicht verdient hätten.“