Advent 2022 - Göttliche Energiekrise
Es geschah zu jener Zeit
Als die Menschen infolge von Raubbau und Krieg
Eine Energiekrise ausriefen
Und zum Sparen gezwungen waren
Da zeigte sich der Herr der Heerscharen
Den sie zu dieser Zeit weitgehend für tot erklärt hatten
Der aber weiterhin Sein von Nichtsein schied
Unermüdlich und unerkannt
Da zeigte sich dieser Herr der Heerscharen
Solidarisch mit den Menschenkindern
Und sparte fortan seine göttliche Energie
Aus eigenem Entschlusse
Und da für den Großen und Allmächtigen
Die Zeit nicht viel bedeutete
Und vor ihm tausend Jahre waren wie ein Tag
Traf sein göttlicher Ratschluss auch das Vergangene
Und so schob er die Menschwerdung auf
Und ließ Maria und Josef ohne Kind
Die Weisen aus dem Morgenlande sahen keinen Stern
Und blieben zu Hause
Die himmlischen Chöre, die Cherubim und Seraphim
Blieben stumm und priesen nicht
Die Hirten auf dem Felde gingen ihrer Arbeit nach
Und knieten nicht nieder
Es wuchs kein Jesuskind heran
Das später einen unschönen Tod erlitt
Und wo keiner gestorben war
Konnte auch keiner auferstehen
Der Herr der Heerscharen ersparte sich so
Auch den ganzen Aufwand mit der Kirche
Es gab keine Päpste, Kardinäle und Bischöfe
Ja selbst alle Heiligen blieben ungenannt
Die Menschen vergaßen die Nächstenliebe
Auch die Hoffnung auf Besseres stand nicht hoch im Kurs
Es wurde frostig unter den Menschen
Und sie verloren untereinander ihre Würde
Da er seine Energien einsparte, der Herr
Hatten die Menschenkinder keinen Blick für das Ewige
Und das Unendliche erschöpfte sich im Konsum
Im steten Gleichmaß der Unzufriedenheit
Bis ihm ein Missgeschick unterlief – wer weiß -
Dem Herrn der Heerscharen, dem für Tot – Erklärten
Als ihm ein kleiner Funken der Liebe entschwand
Seiner Lebensenergie
Da ahnten einige seine Ankunft
Und wunderten sich über das Licht in der Dunkelheit
Sie erinnerten sich an die Weihnacht
Als das Lächeln des Kindes sich öffnete für alle
Text: Manfred Glaßner
Bild: pixabay Pfarrbriefservice
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